Jonas Schmelzle war im “Corona-Jahr” 2020/21 als Vorstandsvorsitzender und Faculty Advisor bei Heidelberg Law NMUN tätig. Im Tuesday Talk sprechen wir mit ihm über die Frage, ob und wie sich NMUN trotz Reisebeschränkungen vom Homeoffice aus erleben lässt und wie es nach der Pandemie mit dem Verein weitergeht.
NMUN während Corona? Geht das?
Keine Frage, das NMUN digital durchzuführen bedeutete eine grundlegende Umstellung. Da die Vorbereitung vor dem Bildschirm schnell etwas trocken werden kann, sind wir etwas lockerer an die Sache rangegangen – so wurden zur Abwechslung auch Spiele gespielt oder Quatsch-Debatten geführt. Dadurch kam der Spaß nicht zu kurz und die Delegation hat einen guten Zusammenhalt gefunden.
Konntet ihr auch im Frühjahr 2021 an einer Konferenz teilnehmen?
Ja! Die Teilnahme an einer Online-Konferenz in New York hatten wir zwar schweren Herzens wie auch im Vorjahr abgesagt. Teilgenommen haben wir dann aber an der GerMUN in Berlin im Februar 2021. Wegen des Lockdowns fand auch die letztlich online statt, so gab es aber immerhin einen runden Abschluss des Programms, bei dem die Delegates das Gelernte anwenden konnten.
2018/19 hast du Bulgarien in der General Assembly 2 in New York vertreten. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zu einer digitalen Konferenz?
Es gibt sie alle drei: Gemeinsamkeiten, Vorteile und Nachteile.
1. Gemeinsamkeiten: Das Halten von Reden und Verhandlungsführung in englischer Sprache lässt sich online in ähnlicher Weise erarbeiten wie in Präsenzsitzungen. Die Delegates hatten – sehr zur Freude der Faculty Advisors - auch online sichtlich Spaß am Diskutieren, Redenhalten und Socializen.
2. Vorteile: Die Durchführung von internationalen Konferenzen und Verhandlungsgesprächen online mittlerweile auch in der „echten Welt“ von Politik und Wirtschaft mehr Regel als Ausnahme, da sie Orts- und Zeitmanagement enorm vereinfachen. Richtiges Auftreten und Präsentieren vor dem Bildschirm sind daher unverzichtbare Soft Skills in einem globalisierten Arbeitsalltag. Dass wir diese mit der Delegation in Sessions, Workshops und der Konferenz erarbeiten konnten war insofern ein Bonus zum „normalen“ Lerneffekt.
3 Nachteile: Eine mehrtägige Zoom-Konferenz natürlich irgendwann zermürbend, es fehlt das „Drumherum“ als Ausgleich: Reiseerfahrungen, Social Events und Gruppenaktivitäten, die in Präsenz natürlich einen wesentlichen Teil von NMUN ausmachen und das Herz jedes NMUN’lers höherschlagen lassen, werden wir in Zukunft dankbar wieder mitnehmen.
Das „Corona-Jahr“ ist nun (hoffentlich) vorbei. Wie geht es weiter mit Heidelberg Law NMUN e.V.?
Wir haben einen frisch gewählten und top motivierten 6-köpfigen Vereinsvorstand, sind also zuversichtlich was die weitere Planung angeht. Wir freuen uns auf die kommende Delegation, mit der wir dann 2022 zu NMUN New York reisen werden.
Heidelberg Law NMUN e.V.
Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Internationales Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie
Friederich-Ebert-Anlage 6-10
69117 Heidelberg